Eine Sockelabdichtung mit Dichtschlämme hilft aufsteigende Feuchtigkeit wirksam abzudichten. Wir erklären welche Schäden eine unzureichende Abdichtung am Sockel mit sich bringt und zeigen in unserer Anleitung die Vorgehensweise bei der Sanierung.
Artikelübersicht
Aufsteigende Feuchtigkeit am Sockel verursacht schwere Schäden
Wasser im Mauerwerk und an der Fassade zählt zu den häufigsten Verursachern von Bauschäden. Gerade am Sockel kann es schnell zu Beschädigungen durch nicht fachgerecht geplante, falsch ausgeführte oder fehlende Sockelabdichtung kommen. Da es sich um den untersten, sichtbaren Gebäudebereich handelt, ist dieser besonders gegenüber aufsteigender Feuchte aus dem Erdreich gefährdet.
Dagegen hilft nur eine sauber gefertigte Abdichtung des Sockels mit Dichtungsschlämme. Diese muss sowohl einen dauerhaften Spritzwasserschutz an der Oberfläche, als auch einen sicheren Verbund mit der erdberührten Bauwerksabdichtung am Fundament gewährleisten. Andernfalls kommt es zu Fassadenschäden durch Wasser und Salze. Die Folge sind
- feuchte Ränder
- Salzausblühungen
- geplatzter oder poröser Putz
Im Sanierungsfall ist es wichtig, dass der Handwerker den Eintritt aufsteigender Feuchtigkeit dauerhaft unterbindet. Andernfalls können die Probleme nach kurzer Zeit erneut auftreten.
Um die Schadensursache beurteilen zu können, erfolgt eine Analyse des Salzgehaltes und die Bestimmung der Feuchtigkeitsherkunft. Zu den Schadsalzen gehören die drei Sorten
- Chlorid
- Nitrat
- Sulfat
Deren Versalzungsgrad wird anhand des WTA-Merkblattes „Sanierungsputzsysteme“ bestimmt und daraus die Stärke des benötigten salzresistenten Sanierputzsystems abgeleitet.
Tipp: Das aktuelle Merkblatt kann man sich über die Homepage von WTA gegen kleines Geld zusenden lassen.
Mauerwerk und Haussockel mit Dichtschlämme abdichten
Die Feuchtigkeit im Boden wird idealerweise schon beim Bau des Gebäudes in vertikaler und horizontaler Richtung abgedichtet. Die sogenannte Horizontalsperre befindet sich innerhalb des Mauerwerks und wird hier nicht weiter behandelt. Für die Vertikalsperre, welche den Sockel vor seitlichem Wassereinfall schützt, verwendet man eine auf Zement und Kunststoff basierende Dichtschlämme. Folgendes Schema verdeutlicht den Aufbau an Fundament und Sockel:
Dabei muss der Übergang zwischen der Sockelabdichtung und Bauwerksabdichtung im Erdbereich zwingend frei von Lücken und Rissen sein. Üblicherweise dichtet man in der Erde mit kunststoffmodifiziertem Bitumen ab. Oberhalb davon überlappen (Überlappungsbereich mindestens 10cm) mineralische und druckwasserbeständige Dichtschlämmen mit einer Rissüberbrückung von mindestens 0,4mm.
Da die Bitumenschicht sich bei der Druckbelastung und der Rissüberbrückung (2mm) von der Sockelabdichtung mit flexibler Dichtungsschlämme unterscheidet, benötigt man entweder die zwei erwähnten Einzelschichten oder ein Kombipräparat.
Profi-Tipp: Das geniale Remmers Multi Baudicht 2K vereint die Eigenschaften beider Abdichtungsarten und ermöglicht so eine zusammenhängende Schutzschicht ohne Überlappung und mit weniger Arbeitsgängen. Dies spart Zeit und Geld – Clever! Mehr Infos finden Sie unter dem nachfolgenden Link:
Anleitung zur Abdichtung des Haussockels mit Dichtschlämme
Die folgende Anleitung hilft bei der Verarbeitung von Dichtschlämme zum Abdichten des Mauerwerks. Üblich sind zwei Arbeitsgänge, durch die eine glatte, zusammenhängende Schicht ohne Fehlstellen gefertigt wird. In getrocknetem Zustand beträgt die Schichtdicke der Schlämme mindestens 2-3mm.
Untergrund vorbereiten
- Reinigen Sie den Untergrund mit einem Hochdruckreiniger oder durch eine Firma. Alte Putz- und Farbreste müssen komplett entfernt werden.
- Verschließen Sie Löcher und Risse mit Reparaturmörtel.
- Besonders trockene Untergründe werden vor dem Auftragen angefeuchtet.
Dichtungsschlämme anrühren und verarbeiten
- Rühren Sie Pulver und Wasser zu einer geschmeidigen, klumpenfreien Schlämme an. Verwenden Sie dazu einen Rühraufsatz für die Bohrmaschine. Tipp: Sparen Sie Kraft und verquirlen Sie Mengen ab 25kg mit einem Rührwerk.
- Nutzen Sie Deckenbürste, Glättekelle oder Maurerquast zum Auftragen von 2-3 Schichten Schlämme. Achtung: Bei mineralischen Dichtschlämmen ist weniger oft mehr! Lieber eine geringere Schichtdicke (siehe Produktdatenblatt bzw. Anleitung des Herstellers) verwenden, da sich zu dicke Schichten nach wenigen Monaten oder Jahren wieder lösen und Schäden am Mauerwerk verursachen können.
Nachbearbeitung
- Vermeiden Sie am behandelten Untergrund mindestens drei Tage lang Frosteinwirkung, Regen, direkte Sonnenstrahlen und Zugluft.
Tipp: Für die Sanierung eines Sockels mit Dichtungsschlämme empfehlen wir folgendes Werkzeug:
- zum Mischen von Mörtel und Rühren von Farben niedriger und hoher Viskosität
- geeignet für folgende Gebindegrößen: Mörtelmischer: 5 - 10 kg | Farbrührer: < 1 kg
- Oberflächenvergütung: verzinkt
- Lieferumfang: 1 Mörtelmischer, 60 mm, Länge 395 mm, Sechskantschaft 7,7 mm | 1 Mörtelmischer, 77 mm, Länge 395 mm, Sechskantschaft 7,7 mm | 1 Farbrührer mit Kunststoffkopf (PVC), 60 mm, Länge 355 mm, Rundschaft 6 mm
- ✅MADEI IN GERMANY: Vertrauen Sie auf die deutsche Herstellung für höchste Standards in Qualität und Zuverlässigkeit.
- ✅MEHRFACH ANWENDBAR: Diese Glättekelle ist vielseitig einsetzbar und bewährt sich in verschiedenen Projekten und Anwendungen.
- ✅PROFISSIONELLE LEISTUNG: Entwickelt für professionelle Handwerker, bietet sie eine konstante und zuverlässige Leistung, um auch anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen.
- ✅HOCHWERTIGE QUALITÄT: Hergestellt aus rostfreiem Edelstahl, gewährleistet sie eine lange Lebensdauer und Beständigkeit gegen Korrosion, selbst unter anspruchsvollen Bedingungen.
- ✅ERGONOMISCHER GRIFF: Der komfortable und ergonomisch geformte Griff sorgt für eine angenehme Handhabung und reduziert die Belastung bei langen Arbeitszeiten.
Dichtschlämme am WDVS-Sockel
Hinweis: Unsere obige Anleitung ist allgemein gehalten und nicht für den Auftrag von Dichtungsschlämme beim WDVS (Wärme-Dämm-Verbund-System) Sockel geeignet. Die gedämmte Variante und praktische Verarbeitungstipps werden im folgenden Youtube-Video sehr anschaulich behandelt:
Die richtige Sockelhöhe im Spritzwasserbereich
Die Schutzschicht aus Dichtschlämme muss im Sockelbereich mindestens 30cm über Erdniveau heraus ragen. Denn saurer Regen und Spritzwasser können in Bodennähe zur Belastung werden. Die Gefahr durch spritzendes Wasser wird üblicherweise durch einen 20-30cm breiten Kiesstreifen am Haussockel reduziert.
Auch Streusalz sorgt bei Gebäuden in Straßennähe im Winter für Gefahr am Mauerwerk. Hier wird durch die Kapillarwirkung das Salzwasser ins Bauwerk gesogen. Durch den unterschiedlichen Salzgehalt, wird der Gefrierpunkt des Wassers im Bauteilquerschnitt geändert. Die Folge sind massive Belastungen durch Materialspannungen und geplatzter Putz oder gesprengter Stein.
In höheren Lagen ist auch liegengebliebener Schnee ein Problem für eine niedrige Sockelhöhe im Spritzwasserbereich. Hier sollte bei der Verarbeitung lieber ein paar Zentimeter extra Dichtungsschlämme aufgetragen werden.
Tipp: Wir empfehlen die Grundierung mit dem hervorragenden MEM Haftgrund.
Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 2024-11-21 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API.